Introduction

Kernelement der Lehre bildet die Auseinandersetzung mit der fragilen Beziehung von Objekt und seiner bildlichen Repräsentation - unter Einbezug der Informationstechnologie und computergestützten Darstellungsverfahren. Die Untersuchung visueller Phänomene in ihrem soziokulturellen und technologischen Zusammenhang ist Grundlage der Auseinandersetzung. Die Förderung des subjektiven Wahrnehmungsvermögens bildet der erste wichtige Baustein in der Lehrkonzeption; als zweiter Eckstein: das Vermitteln von Kreativitätsstrategien und experimentellen Kompositionstechniken, sowie abschliessend die Förderung des digitalen Ausdrucksvermögens anhand der Entwicklung eines erweiterten computergestützten Ausdruckvokabulars.

Nebst der Vermittlung verschiedener digitaler Bildverfahrenstechniken, dem Erarbeiten von digitalen Bildstrategien, Bildansätzen und Ästhetiken - die nicht nur eine möglichst exakte Umsetzung fotografischer Darstellungsweise verfolgen, sondern abstrakt, modellhaft wie auch übersteigert sein können und somit imstande sind, die Frage nach der Differenzierung zwischen Realität und Bild zu formulieren – nimmt das Vermitteln von experimentellen Entwurfs- und Kompositionstechniken einen besonderen Stellenwert in der Lehre ein. Das (bildliche) Zusammenbringen und Neuarrangieren von vermeintlich Unvereinbarem steht hier im Fokus: das Erschaffen von Bildkonstruktionen, in denen Alltagsgegenstände, Architektur-, Stadt- und Landschaftsfragmente miteinander verwoben und in neue Bild- und Bedeutungszusammenhänge gesetzt werden. Bildkonstruktionen, die wenig mit der Realität zu tun haben - Utopien im inhaltlichen Sinne - an deren Anfang ihrer Schaffungskette oft das Spiel, der Zufall, die Intuition und der Humor stehen können und so auch grundsätzlich dem Kreativen in seiner gestalterischen Tätigkeit die nötige Elastizität und Autonomie in seinem Schaffensprozess zugesprochen werden soll – und dies umso wichtiger in unserem Umfeld, das immer stärker von rationell arbeitenden Rechnern und Maschinen durchdrungen sein wird. 

Die jeweils in einem Vorlesungs- und praktischen Übungsblock organisierten Semesterkurse, sind thematisch in verschiedene Lehrmodule gegliedert, in denen die Studierenden jeweils abschliessend eine bildnerische Arbeit, oft in Form einer Bildserie, entwickeln. Je nach thematischer Ausrichtung des Lehrmoduls kommen Medien, wie die Zeichnung, die Grafik, die Fotografie, die Modellierung, die Montage, die Bildsynthese wie auch Video und Animation zum Einsatz – dies vorwiegend digital erzeugt und verarbeitet.